Wie groß ist die Macht des Bewusstseins im Prozess der Heilung von Körper, Geist und Seele?
Gedanken, Gefühle, Einstellungen und Erwartungen sind wirkende Kräfte. Auch alles worauf der Mensch seine Wahrnehmung richtet
beeinflusst ihn. Sie prägen sein Bewusstsein, seine Psyche und damit die Persönlichkeit und den Körper. Da die Inhalte des Bewusstseins keine
festen Grenzen haben, strahlen sie aus und beeinflussen die Meinung, die andere von ihm haben und die Art sich ihm gegenüber zu verhalten.
Lange schon war es bekannt und wird nun von der Hirnforschung bestätigt: Das Unbewusste bestimmt das Leben des Menschen. Was immer
ein Mensch im Leben erfahren hat, ist Teil seines Bewusstseins, vor allem seines Unterbewusstseins. In ihm sind die Erfahrungen seiner
Vergangenheit in Form von Gefühlen und Erinnerungen gespeichert. Sie prägen die Sichtweisen und Standpunkte, die ein Mensch über sich
und die Welt hat und bestimmen dadurch seine persönliche Art zu denken, zu fühlen, Erwartungen zu pflegen und seine Wahrnehmung
auszurichten.
Die Placebo-Forschung liefert dazu beeindruckende Belege. Allein die innere Einstellung, die Erwartungshaltung eines Menschen entscheidet
darüber, ob ein Medikament hilft oder nicht. Wenn Patienten erwarten, dass ihnen eine Behandlung hilft, dann tut sie es auch, selbst wenn das
Schmerzmittel nur ein Placebo, also eine Tablette ohne Wirkstoff ist. Umgekehrt, ein Patient, der glaubt ein Placebo zu bekommen, empfindet
Schmerzen, obwohl ihm ein hoch wirksames Medikament verabreicht wurde. Was der Mensch glaubt, das erwartet er. Seine
Erwartungshaltung schafft dann seine Wirklichkeit.
Die Wissenschaft beginnt gerade erst das Geheimnis der Heilung durch das menschliche Bewusstsein zu lüften. Doch eins ist jetzt schon klar:
Das Bewusstsein hat schöpferische Kräfte. Mein Bewusstsein und die Kräfte, die ich in ihm bewege, durch die Gedanken, die ich denke, die
Gefühle, die ich pflege und die Wahrnehmung, die ich auf bestimmte Ausschnitte des Lebens lenke, gestalten meine Wirklichkeit. Wirklichkeit
ist das, was wirkt. Die größte wirkende Kraft sind Gefühle. Mehr als alles andere sind Gefühle die treibende Kraft des Menschen und
beeinflussen sein Leben auf allen Ebenen, z.B. seine geistige Leistungsfähigkeit.
Erfahrungen aus dem Alltag bestätigen es. Wer in einer guten Stimmung ist, hat ein gutes Gedächtnis, eine gute Konzentration, eine tolle
Phantasie, eine breite Wahrnehmung und traut sich vieles zu. Ist hingegen die Stimmung schlecht, wird die Wahrnehmung eng, die
Konzentration lässt nach, das Gedächtnis zeigt Lücken. Viele Dinge, die gelernt wurden, können nicht optimal abgerufen werde. Eine Prüfung
oder ein schwieriges Gespräch mit dem Chef sind typische Bespiele dafür.
Ziel eines jeden Menschen sollte es deshalb sein die Schöpferkräfte seines Bewusstseins unabhängig von der persönlichen Vergangenheit und
den momentanen Einflüssen des Umfeldes bewusst zu gestalten. Ich kann allein dadurch, dass ich bestimmte Gedanken und Gefühle pflege,
auf bestimmte Dinge die Wahrnehmung lenke, mein Bewusstsein neu ausrichten und so mein Leben neu gestalten.
Diese bewusste und positive Ausrichtung fällt aber vielen Menschen extrem schwer. Belastende Gefühle aus der Vergangenheit versperren den
Weg, um zum aktiven Lebensgestalter zu werden. Gefangen in den alten Kräften des Bewusstseins wiederholen Menschen in Gedanken,
Gefühlen und Phantasie ihre Vergangenheit und erzeugen genau das, was sie eigentlich nicht mehr wollen.
Bei der Vorstellung, es könnte auch ganz anderes sein, sagt die Sehnsucht im Menschen, das wäre schön. Einzig eine Ecke im Verstand wird
bellen wie ein Hund und darauf bestehen: Unmöglich.
Der Verstand ist der wachbewusste Teil des Bewusstseins. Geprägt von den Sichtweisen und Standpunkten der Vergangenheit verhindert er
Vorstellungen und Phantasien, die in der eigenen Geschichte nicht vorgekommen sind und sagt: Die Welt ist so, aber nicht so, das geht, das
geht nicht.
Um die Grenzen des eigenen Verstandes zu überwinden, haben Menschen zu allen Zeiten und in allen Kulturen nach veränderten
Bewusstseinszuständen gesucht. Denn der Weg der Heilung geht über die Seele, über die unbewussten Ebenen des Lebens. Deswegen wurden
Entspannung, Meditation, Hypnose seit Jahrtausenden von Jahren verwendet. Sie ermöglichen den Zugang zu tiefen seelischen Schichten, um
sie positiv zu beeinflussen und Kräfte zu wecken.
Heilung auf dieser Ebene vollzieht sich, in dem sich die alten Bewusstseinskräfte durch ein positives Erleben transformieren. Denn im Zustand
tiefer Entspannung öffnen sich Räume, in denen über geeignete Bilder und Gedanken die Kräfte des Unbewussten zu wirken beginnen und
Veränderungen in Gang setzen. Wo sich aber Veränderungen in der Art zu denken und zu fühlen einstellen, ist die Grundlage für eine echte
und dauerhafte Heilung von Psyche und Körper geschaffen. Der Weg ist nun frei, das eigene Leben mit Hilfe der schöpferischen
Bewusstseinskräfte aktiv zu gestalten.